Thursday, October 28, 2010

Neue Studie vom MIT: "Collective Intelligence" sagt vorher, wann Gruppenarbeit erfolgreich ist

Prof. Malone wirft ein neues Licht auf das Thema Teamwork im Arbeitsalltag. So hat er herausgefunden, dass Teams mit einer die Interaktionen dominierenden Person weniger leistungsstark sind. Dagegen steigt die "kollektive Intelligenz", wenn mehr Frauen im Team sind.

Mehr dazu in unserem internationalen Blog HR-Worldview mit dem Titel "When the whole is greater than the sum of its parts: The intrinsic benefits of Group Think"

Wie man Teamleistung messen kann?


Tuesday, October 12, 2010

Was Trainer antreibt: „Klebstoff“ und „Sprengstoff“ der eigenen Motivstruktur im Berufskontext

von Markus Brand

Das Reiss Profile ist ein Instrument, um die individuellen Werte und Bedürfnisse eines Menschen sicht- und nutzbar zu machen. Das Kölner Institut für Lebensmotive hat die Ausprägungen der 16 Lebensmotive von über 100 Trainerinnen und Trainer, die auch als Coach arbeiten, mit dem Reiss Profile analysiert. Dabei wurden signifikante Besonderheiten in der Motivstruktur dieser Berufsgruppe ans Licht gebracht:

· Hohe Ausprägung des Motivs „Macht“: Ein durchschnittlicher Trainer strebt überdurchschnittlich nach Erfolg, Leistung, Führung und Einfluss. Er lebt sein Machtmotiv im Berufskontext aus, indem er z. B. schnelle Entscheidungen trifft und Tagesabläufe definiert.

· Hohe Ausprägung des Motivs „Neugier“: Ein typischer Trainer ist wissbegierig – für ihn ist Lernen des Lernens wegen bereits ein Zufriedenheitsgarant.

· Hohe Ausprägung des Motivs „Status“: Trainer glauben, etwas Besonderes zu sein. Neben materiellem Status ist auch der Wunsch nach immateriellem Status in der Position des Trainers gut zu erfüllen, da er häufig im Mittelpunkt steht.

· Hohe Ausprägung des Motivs „Anerkennung“: Bewunderung und Respekt sind eine wichtige Motivation auf dem Weg zu Bestleistungen. Der durchschnittliche Trainer zieht sein Selbstbild stark aus dem Feedback seiner Teilnehmer und Kunden.

· Geringe Ausprägung des Motivs „Sparen/Sammeln“: „Sparen sollen die anderen“, sagt sich der durchschnittliche Trainer. Er ist großzügig im Umgang mit Materiellem und macht gerne Geschenke.

· Geringe Ausprägung des Motivs „Ehre“: Ein Trainer ist im Durchschnitt deutlich ziel- und zweckorientiert. Diese Motivausprägung ermöglicht eine hohe situative Flexibilität.

· Geringe Ausprägung des Motivs „Familie“: „Schatz, hab Verständnis – ich bin Trainer!“ Der durchschnittliche Trainer ist eher partnerschaftlich als fürsorglich. Das passt gut in sein Arbeitskonzept, da z. B. Arbeitszeiten am Wochenende eine konstante Umsorgung der Familie nur schwer zulassen.

· Geringe Ausprägung des Motivs „emotionale Ruhe“: Ein typischer Trainer ist wenig ängstlich, sondern eher stressrobust. Das ist eine gute Voraussetzung für die vielen Unwägbarkeiten im Leben eines Trainers.
Jede Motivausprägung kann also als „Klebstoff“ die empfundene Motivation für den eigenen Beruf stärken. Auf der anderen Seite birgt jedes Motiv auch möglichen „Sprengstoff“ für die berufliche Zufriedenheit und Erfolg. So kann eine hohe Macht-Motivation vor allem in einem Coaching-Prozess im Wege stehen. Ein Coach soll im eigentlichen Sinne nur begleiten und als Sparringspartner unterstützen, also non-direktiv führen. Menschen mit einem hohen Machtmotiv haben aber das Verlangen, direkt Einfluss zu nehmen. Personen, die in beiden Rollen unterwegs sind, sollten dies im Auge behalten und ihr Machtstreben bewusst reflektieren. Coaching ist schließlich kein Training unter vier Augen! (Autor: Markus Brand, Institut für Lebensmotive)